Die Silberhochzeit

Autor/in: Regina Rösch
Spielzeit: 2004/05

Mitwirkende:

als:
Georg Grüner Emil Fetzer
Regina Mack Betty Fetzer, seine Frau
Uwe Lauinger Stefan Fetzer, deren Sohn
Klaus Riedl Oswald Geiger, Nachbar
Heidi Kohnle Helga Geiger, dessen Ehefrau
Ina Rohrer Tante Edith, Erbtante aus Amerika
Ulli Tamm oder
Michael Zeitler
Maximilian Müller, Nachbar
Sandra Lauinger oder
Frauke Schell
Susi Pfeiffer, Zahnarzthelferin
Elfie Eiermann Maske
Walli Henkenhaf Souffleuse
Felix Mack und
Dr. Joachim Waibel
Technik
Rüdiger Henkenhaf Regie

Rückblick:


Eine berauschende „Silberhochzeit“...
feierte „D’ Wedderschbacher Kug’lbire Biehn“ in der mehrmals ausverkauften ASV-Turnhalle in den ersten Januarwochenenden.

Bei dem volkstümlichen Schwank „Die Silberhochzeit“ in drei Akten, von Regina Rösch, liefen die acht spielfreudigen Akteure zur gewohnten Hochform auf. Die seit vielen Jahren gut formierte Spielschar servierte Laienspiel der gehobenen Klasse. Kein Wunder, dass die geübte Theatergruppe mit ihren ausdrucksstarken Akteuren Szenenapplaus am laufenden Band erhielt. Das Publikum genoss ein Spiel, das an Inhalt, Form und Aussagekraft, aber auch an Engagement und Spielwitz nichts zu wünschen übrig ließ.

So steht im Juni des Jahres im Wohnzimmer der Familie Fetzer noch immer der Weihnachtsbaum, an dem sich einige Nadeln noch mit letzter Kraft festhalten. Die Wohnung versinkt im Chaos, weil die Umgebung des Christbaums von Emil (eine Paraderolle für Georg „Charly“ Grüner), zum Sperrgebiet erklärt wurde. Schließlich stehen 30 Liter Bier auf dem Spiel, die Emil erhält, wenn „es sein Baum länger aushält" als der seines Freundes Oswald (überzeugend dargestellt von Klaus „Ridschi“ Riedl).

Mitten in den Streitereien um den Baum und das seit 25 Jahren nicht mehr tapezierte Wohnzimmer keimt bei Emil und seiner Frau Betty (hervorragend und authentisch von Regina Mack gespielt) der Verdacht, man könne in einer Woche Silberhochzeit haben. Doch in welchem Jahr war der "Kriegsbeginn"? Die "Sterbeurkunde" ist nicht zu finden, das "Fangeisen" geht nicht vom Finger und auch Oswald, der den Fehler seines Lebens im gleichen Jahr wie Emil begangen hat, kann sich lediglich erinnern, dass es im besagten Jahr auf dem Feuerwehrfest Schaschlik gab. Der Verdacht wird jedoch zur Gewissheit, die Silberhochzeit steht vor der Tür.

Betty und Oswalds Frau Helga (Heidi Kohnle) wollen groß feiern und erwarten Geschenke für ihr Durchhaltevermögen, doch die Männer sind der Meinung, ein "Obstbödele" und eine Tasse Kaffee wären in Anbetracht dessen, was man bereits erlitten habe, völlig ausreichend. Es fließen Tränen und auch Emil gerät in Panik, als Betty die Anreise der Erbtante Edith (Ina Rohrer) aus Amerika verkündet.

Schnell wird allen klar, dass man den Erwartungen der Erbtante in keiner Weise gerecht werden wird, denn Betty hat in ihren Briefen an Tante Edith ihr Familienleben so dargestellt, wie sie es sich immer erträumt hat: Sohn Stefan (Uwe Lauinger), der mit Ach und Krach seine Schlosserlehre geschafft hat, sei Zahnarzt, man verkehre in höchsten Kreisen und Emil sei der angesehenste Bürger der Gemeinde. Nun ist guter Rat teuer. Schließlich baut Emils gesamte Altersvorsorge auf Tante Edith auf. So steigt die Silberhochzeit, genau so, wie Betty es sich erträumt hat! Unter Mithilfe des Nachbarn und Freundes Max (Michael Zeitler u. Ulli Tamm), der gekonnt in verschiedene Rollen schlüpft, und Zahnarzthelferin Susanne (Sandra Lauinger u. Frauke Schell), die geschickt so manches Missgeschick und Problem ausbügeln konnte, wird für Tante Edith ein wahres Theaterstück inszeniert.

Aber nicht nur die von Emil für die Feier engagierten Nachbarn spielen gekonnt Theater, auch und besonders Emils Ehefrau Betty entpuppt sich als die bessere Ränkespielerin, die ihr Handwerk gut versteht und dadurch genau ihr Ziel einer angemessenen Silberhochzeitfeier sowie die Räumlichkeiten im Haus auf Vordermann zu bringen, erreicht.

Hinter den Kulissen trugen Walli Henkenhaf (Souffleuse), Rüdiger „Kapo“ Henkenhaf (Regie), Elfie Eiermann (Maske) sowie Jan Hennrich (Technik) ihren Teil zum Erfolg bei. Das Publikum dankte dafür dem Ensemble an allen Aufführungen mit langanhaltendem und tosendem Applaus.